Rodolfo Graziani war ein italienischer Militärkommandant und Politiker, der während des Zweiten Weltkriegs bekannt wurde. Er wurde am 11. August 1882 in Filettino, Italien, geboren und starb am 11. Januar 1955 in Rom.
Graziani hatte eine lange Karriere in der italienischen Armee und war ab den 1920er Jahren an mehreren militärischen Operationen beteiligt. Er war maßgeblich an der italienischen Kolonialisierung in Libyen beteiligt und wurde dafür auch als "Metzger von Fezzan" bekannt.
Während des Zweiten Weltkriegs war Graziani der Oberbefehlshaber der italienischen Streitkräfte in Nordafrika und kämpfte gegen die Alliierten unter der Führung von General Bernard Montgomery. Allerdings erwies sich Graziani als weniger kompetent im Kriegsführung und seine Truppen erlitten mehrere schwere Niederlagen, darunter die vernichtende Niederlage in der Schlacht von El Alamein.
Nach der Niederlage in Nordafrika wurde Graziani von seinem Posten abberufen und kehrte nach Italien zurück. Er wurde später wegen Kriegsverbrechen angeklagt und zu 19 Jahren Haft verurteilt. Allerdings wurde er bereits 1946 aufgrund einer Amnestie freigelassen.
Graziani war auch politisch aktiv und unterstützte den italienischen Faschismus. Er war ein Vertrauter von Benito Mussolini und wurde von diesem 1940 zum Marschall ernannt. Nach dem Sturz Mussolinis im Jahr 1943 wechselte er die Seiten und schloss sich der italienischen Resistenza gegen die deutsche Besatzung an.
Insgesamt wird Graziani als eine umstrittene Figur angesehen, einerseits wegen seiner Verantwortung für Kriegsverbrechen und andererseits wegen seiner Rolle im faschistischen Regime Italiens.
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